Sozialverband Deutschland
In ihrem Bemühen zur Sicherstellung ihres Lebensunterhaltes mehr Nachdruck zu geben, schlossen sich Kriegsopfer bereits in der letzten Phase des 1. Weltkrieges in örtlichen und regionalen Vereinigungen zusammen. In Flensburg wurde der "Verein der Kriegsbeschädigten von Flensburg und Umgebung" gegründet. Ob es in unserem Raum solche oder ähnliche Zusammenschlüsse gegeben hat, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Im Jahre 1918 vollzog sich dann der Zusammenschluss aller Kriegsopfervereine im "Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen".
1933 mußte der Reichsbund seine verdienstvolle Arbeit einstellen und wurde aufgelöst. Den Mitgliedern wurde, zur Wahrung ihrer Ansprüche, empfohlen sich dem "Nationalsozialistischen Reichsverband Deutscher Kriegsopfer e.V." anzuschliessen; später "Nationalsozilistischen Kriegsopferversorgung"
Die Wiederzulassung des Reichsbundes wurde schon bald nach Ende des 2. Weltkrieges, besonders von zwei Kriegsbeschädigten aus Flensburg, nämlich O. Petersen und M. Bollerslev, in beharrlicher Auseinandersetzung mit der britischen Besatzungsmacht erreicht. Aber mit der Auflage, dass der Organisation nicht nur Kriegsopfer, sondern auch Unfall- und Zivilbeschädigte sowie Sozialrentner
angehören sollten, wurde 1946 unter der Bezeichnung "Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen" die Wiedergründung zugelassen.
Vor 1933 haben unsere Gemeinden zur Ortsgruppe Gelting gehört. Von Erzählungen ist bekannt, dass Friedrich Petersen, Radeland nach Gelting in "Schmitts Gasthof", das jetzige Landkrog, Ende der zwanziger Jahre, zur Mitgliederversammlung hin gefahren wurde.
Auf Initiative einiger Frauen und Männer wurde der "Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen" Ortsgruppe Schwackendorf 1947 gegründet. Die Gründungsversammlung muß um den 1. Februar gewesen sein, denn die Frauen Wilhelmine Meyer, Hafferholz; Anni Greggersen, Kieholm; Käte Jansen, Gundelsby sind seit diesem Tage Mitglieder der Ortsgruppe, aber nur Anni Greggersen kann sich wage daran erinnern, dass das die Gründung gewesen sein muß und Herbert Kruse zum Vorsitzenden gewählt wurde.
Das Vereinslokal war bis 1960 der "Gasthof Schwackendorf". Da Paul Schade Mitglied wurde wechselte man das Vereinslokal 1961 in seinem Gasthof den "Gasthof Gundelsby". Dafür mußte Paul Schade aber für die Maifeier den Saal frei zu Verfügung stellen, darüber hinaus die Hälfte der Kosten für die Tanzerlaubnis und Gema tragen und ein Geschenk für die Tombola stiften.
Am 01.10.1996 schloß sich die Ortsgruppe Kronsgaard mit 9 Mitgliedern Schwackendorf an.
Die Hauptaufgabe des Reichsbundes war immer nach den beiden Kriegen, darum ist es auch immer zu den Zeiten zur Gründung oder Wiedergründung gekommen, den Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen zu helfen ihre Rechte bei Behörden und Versicherungen durch zusetzen. Mit zunehmender Abwicklung zur Durchsetzung der Rechte dieses Personenkreises nahm die Attraktivität des Reichsbundes ab. Dieses spiegelte sich auch in der Mitgliederzahl unserer Ortsgruppe wieder. So war die Mitgliederzahl in den 50. und 60. Jahren um die 55 Mitglieder die Zahl ging zurück bis 1973 ein Tiefstand von 33 erreicht wurde, um dann aber wieder anzusteigen. auf 62 Mitglieder im Jahr 2001. Im Jahr 2010 betreut der Ortsverband Schwackendorf 125 Mitglieder. Dieser Anstieg der Mitglieder ist auf die neue soziale Not, hervor gerufen seit den 80. Jahren durch verstärkte Arbeitslosigkeit, Anstieg der Sozialhilfeempfänger und immer schwierigere Gesetzgebung zurück zuführen. Somit hat sich der Reichsbund mit seiner Arbeit auch den neuen Anforderungen seiner Mitglieder gestellt und hilft seinen Mitgliedern:
- sich in den Sozialgesetzen zurechtzufinden,
- bei Antragstellung und Durchsetzung von Ansprüchen aus dem Sozialrecht
- hat erfahrene Mitarbeiter, die Mitglieder gegenüber Ämtern, Behörden und vor den Gerichten der Sozialgerichtsbarkeit vertreten.
- vertritt konsequent die sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder
Bietet aber auch zwischenmenschliche Kontakte durch geselliges Beisammensein, Ausflügen und anderen Aktivitäten wie Erholungs- und Kuraufenthalte in eigenen modernen, senioren- und behindertengerechten Erholungszentren.
Jeder der die Ziele und die Arbeit unterstützen möchte oder sie in Anspruch nehmen möchte, kann Mitglied werden. Durch diese neuen, unserer Zeit angepaßten, Aufgaben und damit zur besseren Identifizierung des Verbandes ist der Name zum 01.01.2000 geändert auf:
"Sozialverband Deutschland e.V."; - ehemals Reichsbund, gegründet 1917 - Ortsverband Schwackendorf Der Ortsverband ist besonders für die Betreuung der Mitglieder zuständig, die fachliche Beratung erfolgt auf der Kreisgeschäftsstelle. Folgende Vorsitzende haben den Ortsverband geführt:
1947 - 1954 |
Herbert Kruse |
1954 - 1962 |
Wilhelm Dethlefsen |
1962 - 1992 |
Johanna Bröcker |
1992 - 1998 |
Heinz Deerberg |
1998 - 2004 |
Hans-Heinrich Franke |
2004 - 2015 | Heidrun Jürgensen |
2015 - 2020 | Horst Günter Schnau |
2020 - |
Tina Boysen-Gall |
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